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Stärkung der christlichen Identität und der Bürgerrechte
„In einem religiös unterschiedlich geprägten Umfeld zu leben, bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich“, so Waseem Haddad, der als Christ in Aleppo/Syrien aufgewachsen ist. „Doch gleichzeitig birgt genau das auch eine Vielzahl von Möglichkeiten, mit dem religiös Anderen vertraut zu werden – schon im alltäglichen Kontakt miteinander“, sagt der Programmdirektor des Internationalen Dialogzentrums KAICIID in Wien. Daher engagiert er sich im akademischen Austausch der DIYAR Akademie, die sich als evangelische Organisation ökumenischer Orientierung für die Gesellschaft und das Zusammenleben von Christen, Juden und Muslimen in Palästina und den Nachbarländern engagiert.
Mit seinem Programm „Religion und Staat im Nahen Osten“ wendet sich DIYAR besonders an junge Christinnen und Christen in der Region, damit diese sich selbstbewusst in die Entwicklung ihrer Gesellschaften einbringen und bereit sind, Führungsaufgaben zu übernehmen – statt angesichts der gesellschaftlichen Herausforderungen und möglicher Diskriminierung zu resignieren und auszuwandern. 60.000 junge Menschen erreicht DIYAR bereits jährlich mit zahlreichen Workshops, Regionalkonferenzen, Trainings, Kinder- und Jugendakademien und Kulturveranstaltungen. „Übergeordnetes Ziel ist es, dass die jungen Menschen eine vereinigende Vision entwickeln, die die Gesellschaften im Nahen Osten hin zu ungeteilten Bürgerrechten und einem würdevollen Leben für alle führt“, so Victor Makari, Projektkoordinator von DIYAR.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Nahen Osten wurden außerdem von dem DIYAR-Präsidenten Mitri Raheb eingeladen, Teil des Christlichen Akademischen Forums für Bürgerschaft in der Arabischen Welt (CAFCAW) zu werden. „In der arabischen Welt gab es Revolutionen in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Doch noch nicht mal die kleinsten Anzeichen für Veränderungen sind heute sichtbar. Deswegen ist CAFCAW so wichtig. Wir formulieren eine Vision und einen damit einhergehenden Aktionsplan, der auf den gemeinsamen religiösen Werten von Freiheit, Gleichheit und friedlichem Zusammenleben basiert – zum Wohle aller Bürger in der Region,“ so Mina Samir Ghabriel, koptischer Masterstudent und Mitglied einer Oppositionspartei in Kairo, der sich bei CAFCAW engagiert.
Um den Dialog mit Politikerinnen und Politikern sowie Führungskräften in der Region zu führen, hat CAFCAW unter anderem 2015 das Dokument „From the Nile to the Euphrates: The Call of Faith and Citizienship“ veröffentlicht.
DIYAR und ihr Präsident Mitri Raheb wurden bereits mehrfach international ausgezeichnet, unter anderem 2008 mit dem Aachener Friedenspreis und 2015 mit dem Olof Palme-Preis.