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Der Friedensprozess in Kolumbien wurde 2016 mit dem Nobelpreis gewürdigt. Doch geriet seine Umsetzung schon bald ins Stocken – und viele Menschen leiden weiter unter den Folgen der Konflikte im Land. Intern Vertriebene machen den Großteil der Opfer aus: Bis 2020 mussten rund 1,5 Millionen Menschen vor illegal bewaffneten Gruppen fliehen. Viele suchen Zuflucht in den Städten: So wurde auch die informelle Siedlung La Vereda Granizal bei Medellin das improvisierte Zuhause für 25.000 Binnenvertriebene.
Hier ist das ökumenische Netzwerk Paz y Esperanza (Frieden und Hoffnung) tätig. Es unterstützt Frauen und deren Familien dabei, die Traumata des fast 60 Jahre andauernden Krieges und der Vertreibung aufzuarbeiten. Mit Hilfe verschiedener Kirchen um Medellin schafft es Bildungszugänge für die betroffenen Frauen und ihre Familien, begleitet sie seelsorgerisch und hilft ihnen dabei, Zugang zur staatlichen Wahrheitskommission zu erhalten. Die meist bildungsfernen Familien können zudem mittels Malerei, Theater oder Kunsthandwerk ihre persönlichen Erlebnisse erzählen und verarbeiten. Durch Ausstellungen und Aufführungen wird ihre Geschichte sichtbar – und die ehemaligen Opfer erlangen ihre Stimme wieder.
Das ökumenische Netzwerk wirkt dabei vor allem durch die Kirchen: Es sensibilisiert Pfarrerinnen und Pfarrer für die Situation der Vertriebenen und gibt praktische Hilfe, wie Gemeinden selbst aktiv werden können. Die Kirchen in Kolumbien leisten so einen wichtigen Beitrag zu Frieden und Versöhnung auf der lokalen Ebene.